Montag, 7. Januar 2008

Sarapeion B

Lage:

Das Heiligtum befindet sich hoch gelegen auf einer Terrasse auf felsigem Grund. Hinter dem Areal, in östlicher Richtung, steigt der Hang weiter an, während er nach Norden stark abfällt. Am Fuße des Heiligtums, auf einem wesentlich tieferen Niveau, befinden sich Läden, eine Straße und das Inopus-Reservoir.

Plan:

Abb. 11.1: Sarapeion B, Grundrissrekonstruktion, nach: Roussel 1915/16.

Forschungsgeschichte:

Das Sarapeion B wurde 1910 ebenfalls von P. Roussel ausgegraben. In dem Aufsatz von H. Siard wird kurz auf das Sarapeion B eingegangen.

Größe in m²: ~ 390 (Hlg), ~ 31,5 (Tpl)

Architektur und Ausstattung:

Abgrenzung:

Das Heiligtum war an seiner West- und Südseite von Läden und Wohnbebauung begrenzt. Die östliche Begrenzung bildete die Rückwand einer Portikus (C) und eines Raumes (B). Die nördliche Begrenzung hat sich nicht mehr erhalten. Der Hang fällt hier ab.

Zugang:

Der Eingang zum Heiligtum befindet sich zwischen zwei Läden (L). Er wird gebildet durch einen schmalen, leicht ansteigenden Korridor, an dessen Ende eine steil aufsteigende sechsundzwanzigstufige Treppe auf einen Hof hinaufführt. Unterbrochen ist der Korridor von einer kleinen Plattform, auf der links und rechts Bänke – die rechte ist mit einer Inschrift (IG XI.4, 1240, 1243.) versehen – stehen. Etwas östlich der Bänke wird der Korridor durch vorspringende Mauern verengt. An jener Stelle schmücken stuckierte Pilaster den Beginn der Treppe. Sie bilden den eigentlichen Eingang des Heiligtums. Auf Höhe der fünften Stufe ist in die Nordwand der Treppenwangen eine Nische (B 58 cm, H 82 cm, T 29 cm) eingelassen.

Abb. 11.2: Aufgang zum Heiligtum zwischen den Läden, vorne eine der zwei Bänke (Foto: K. Kleibl)

Hofarchitektur:

Das Heiligtum besteht aus einzelnen Räumen, die um einen gepflasterten Hof (~ 10 x 12 m) gruppiert sind. Die östlich liegende Portikus (C) ist höher als das Niveau des Hofes angelegt. Sie war über einige Stufen an ihrer Nordseite betretbar. In der Rückwand der Portikus sind fünf Nischen in gleichem Abstand zueinander eingelassen.

Vor dem Tempel (A), beginnend an seiner südwestlichen Ecke, wird durch eine nahezu axial verlaufende 4,20 m lange Bankreihe (H) eine kleine Fläche abgetrennt. An der südwestlichen Ecke des Hofes befinden sich zwei Bänke.

Abb. 11.3: Portikus C, hinten rechts Raum B, hinten links Tempel und Bankreihe (Foto: K. Kleibl).

Sakralbau:

Der kleine erhöht liegende Tempel (A) in der Nordwestecke des Hofes ist nach Süden ausgerichtet. Der Naos und der Pronaos haben eine Grundfläche von 7 x 4,5 m. An der Rückwand war eine Bank angebracht.

Abb. 11.4: Bankreihe vor Resten des Tempels (Foto: K. Kleibl).

Weitere kultische Stätten:

Von der Zugangstreppe aus ist der Raum G zu betreten, der auf seiner westlichen Seite mit drei kapellenartigen Räumen ausgestattet ist, die wohl Sarapis, Isis und Anubis geweiht waren.[1] Den Räumen gegenüberliegend standen drei Basen (Hörneraltäre?), die mit Inschriften versehen sind (IG XI, 1227. IG XI, 1228. IG XI, 1229.). In dem Raum G sind heute fünf Hörneraltäre aufgestellt, die vermutlich alle aus dem Heiligtum stammen.

Abb. 11.5: oben: Raum G mit Kapellen im Hintergrund, unten: Hörneraltäre (Fotos: K. Kleibl).

Opferstätten:

Vor der Südostwand des Hofes erkannte P. Roussel die Überreste eines Altars.[2] In Raum G befinden sich fünf Hörneraltäre.

Wassereinrichtungen:

Die von P. Roussel entdeckte Wasserkrypta (D) liegt östlich vom Tempel unter der Portikus (C) im mittleren Interkolumnium.[3] Der Zugang ist vom Hof aus möglich. Wie bei der Wasserkrypta im Sarapeion A führen hier 5 Stufen hinab zu einer rechteckigen halbunterirdischen nordsüdlich ausgerichteten Kammer. Sie ist 1,8 x 0,7 m groß und rechtwinkelig zur Treppe gelegen. Platten aus Gneis sollten Verschmutzungen, die aus dem Hof in die Wasserkrypta gelangen konnten, und Einblicke Unbefugter verhindern. Ein abgetrenntes Becken und ein Wasserzulauf bzw. ein Kanal wurden hier nicht gefunden und können auch nicht rekonstruiert werden. Der Boden und die Wände der Kammer waren mit einer dicken weißen Stuckschicht überzogen. Folglich wurde dieser Raum geschaffen, um Wasser darin aufzubewahren.[4] Im südlichen Teil der Wasserkrypta befindet sich eine kreisförmige Aushöhlung, die laut H. Siard durch Wasser entstanden ist.[5] Ob permanent Wasser in der Kammer stand, ist nicht zu sagen.

Wenige Mauerreste von der über der Krypta gelegenen Struktur sind erhalten geblieben. P. Roussel meint, dass es sich um eine überdachte Kammer handelte.[6] Das Dach wäre demnach überirdisch gelegen gewesen. Die fehlende Wasserzufuhr könnte also auch im zerstörten Teil des aufgehenden Mauerwerks gelegen haben, was bedeuten würde, dass das Wasser, wie in den Wasserkrypten von Gortyna und Pompeji, von oben herab floss. Die kreisförmige Einhöhlung am Boden spricht dafür. Entgegen der Meinung von P. Roussel und R.A. Wild könnte die Wasserkrypta auch von den umliegenden Dächern mit Regenwasser gespeist worden sein.[7] Falls es keine Zuleitung gab, wurde die Wasserkrypta möglicherweise von Hand aufgefüllt, was bei der Nähe des Heiligtums zum Inopus-Reservoir als durchaus wahrscheinlich gelten kann.

Abb. 11.6: Wasserkrypta (Foto: K. Kleibl).

Depot für Kultgegenstände: -

Versammlungsraum:

Die östliche Begrenzung des Heiligtums bildet eine Portikus (C), von der in nördlicher Richtung ein 6,5 x 3,5 m großer Raum (B) über eine Türschwelle begehbar ist, der auf einem etwas höheren Niveau als der Tempel liegt. Dieser wurde laut P. Roussel in einer späteren Bauphase hinzugefügt.[8] Vielleicht handelt es sich um einen Versammlungsraum wie Raum E im Sarapeion A.

Schulungsraum: -

Priesterunterkünfte:

Gegenüber dem Eingang zu Raum (G) lag der Zugang zu einem kleinen Raum (F), dessen Funktion nicht zu klären ist. Möglicherweise bildet er, wie in dem Plan von H. Siard zu sehen ist, den Übergang in einen privaten Teil eines Hauses bzw. zu einer Priesterwohnung.

Herbergen:

Die umliegenden Häuser oder auch die nahe gelegene Herberge des Theaterviertels (GD 113) könnte Unterkunft für die Pilger geboten haben.

Funde:

- eine Statue eines sitzenden Zeus-Sarapis[9]

- eine Statuette eines sitzenden Sarapis[10]

- eine Statuette eines sitzenden, halbnackten Horus[11]

- in Raum F: Füße einer Bank

Literarische und epigrafische Quellen (ggf. Münzen):

Literarische Quellen: -

Epigrafische Quellen:

vor 166 v. Chr.:

- RICIS 202/0134 (IG XI, 1223 = Roussel 1915/16, Nr. 20): Weihung von Bänken für Sarapis, Isis, Anubis.

- RICIS 202/0135 (IG XI, 1226 = Roussel 1915/16, 99, Nr. 21): Priester Kineas, Kultverein der Therapeutai, Melanephoroi, Sarapistai an Sarapis, Isis, Anubis.

- RICIS 202/0136 (IG XI, 1260 = Roussel 1915/16, 99, Nr. 22): Eunons an Sarapis, Isis, Anubis, Harpokrates.

- RICIS 202/0137 (IG XI, 1258 = Roussel 1915/16, 99, Nr. 23): Sarapis, Isis.

- RICIS 202/0138 (IG XI, 1261 = Roussel 1915/16, 100, Nr. 24): von Priester Kineas gestiftet, an Schulterfragment eines sitzenden Gottes.

- RICIS 202/0139 (IG XI, 1227 = Roussel 1915/16, 100, Nr. 25): Sarapistai des 10. Tages (Dekadisten), neun Männern und sieben Frauen; an der Spitze saß ein Synagogeus.

- RICIS 202/0140 (IG XI/4, 2228 = Roussel 1915/16, 101 Nr. 26): Die Leitung der Gruppe des 19. Tages (Enaisten) übernahm ein Archithiasites und Schreiber. Ebenso: RICIS 202/0141 (IG XI 1229 = Roussel 1915/16, Nr. 27)

- RICIS 202/0141-5 (IG XI 1243. 1240. 1268. 1269 = Roussel 1915/16, Nr. 28 a-d) Bänke im Eingangsbereich, an Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0146 (IG XI, 1246 = Roussel 1915/16, 103, Nr. 29): Stiftung des Daches und der Mauern des Tempels.

- RICIS 202/0147 (IG XI, 1244 = Roussel 1915/16, 103, Nr 29bis): Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0148 (IG XI, 1245 = Roussel 1915/16, 103, Nr. 29ter): Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0149 (IG XI, 1251 = Roussel 1915/16, 103, Nr. 30): Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0150 (IG XI, 1271 = Roussel 1915/16, 103, Nr. 31): Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0151 (IG XI, 1270 = Roussel 1915/16, 104, Nr. 32): Sarapis, Isis, Anubis

- RICIS 202/0152 (IG XI, 1233 = Roussel 1915/16, 104, Nr. 33): Isis, Osiris

- RICIS 202/0153 (IG XI, 1292 = Roussel 1915/16, 104, Nr. 34): an Men

- RICIS 202/0154 (IG XI, 1266 = Roussel 1915/16, 104, Nr. 35): an Heron

- RICIS 202/0132 (IG XI, 1275 = Roussel 1915/16, 105, Nr. 36): Artemis Phosphoros

- RICIS 202/0155 (IG XI, 1265 = Roussel 1915/16, 105, Nr. 37): Weihung an Ammon (gefunden in Raum F)

- RICIS 202/0133 (IG XI, 1342 = Roussel 1915/16, 105, Nr. 38)

- RICIS 202/0159 (Roussel 1915/16, 105f., Nr. 39): Stelenfragment (Sonnenscheibe, Stern, Mondsichel)

- RICIS 202/0156 (ID 2202): an Hermes

- RICIS 202/0157: Weihung einer Statue

- RICIS 202/0158: Weihung einer Person von der Insel Astyphale

Datierung:

Gegründet: 202 v. Chr.

Zerstört: 88 v. Chr.[12]

Identifizierung:

Sarapis, Isis, Anubis

Lit.:

Roussel 1915/16, 33-46, 98-106, Pl. II (AP). Kater-Stibbes 1973, 59 Nr. 349. Wild 1981, 37, Abb. 15. Bruneau 1990. McLean 1996, 211-3. Siard 1998, 469-486. Egelhaaf-Gaiser 2000, 168 Anm. 33, 313. Bommas 2005, 58f., Abb. 73.


[1] Roussel 1915/16, 34.

[2] Roussel 1915/16, 45.

[3] Roussel 1915/16, Abb. 6.

[4] Bruneau (1990, 563) merkt an, dass Umwelteinflüsse die Stuckschicht heute fast zerstört haben, aber Reste des weißen Stucks dennoch zu erkennen seien. Dieser Stuck wurde auf Delos normalerweise für Wohnräume genutzt. Für Zisternen und andere Wassereinrichtungen verwendete man einen rosafarbenen Stuck. Die Krypta wird von P. Bruneau somit nicht als Wasserbehältnis interpretiert.

[5] Siard 1998, 486 Abb. 10.

[6] Roussel 1915/16, 45.

[7] Roussel 1915/16, 45 Anm. 2.

[8] Roussel 1915/16, 36. Eine der fünf Nischen ist durch die südliche Mauer von Raum B zum Teil überdeckt.

[9] H 0,54 m. Delos Museum, Inv. A 1990+2003.

[10] Delos Museum, Inv. A 1936.

[11] Roussel 1915/16, Abb. 7. H 60 cm. Inschrift: IG XI, 1261.

[12] Roussel 1915/16, 250, 98: wenn Inschrift Roussel 1915/16, 20=IG XI.4.1223 (196 v. Chr.) zum Sarapeion B gehörig. ID: 2202, 2217, 2655. Wild 1981, 173.

Freitag, 7. September 2007

Sarapeion A

Lage:
Das Sarapeion A (GD 91) wurde nur 8 m westlich des Inopus Reservoirs (GD 97), in einem Wohnviertel errichtet.[1]

Plan:

Sarapeion A, Grundrissrekonstruktion, nach: Siard 1998, 470.

Forschungsgeschichte:
Ausgegraben wurde das Sarapeion A in den Jahren 1911/12 von P. Roussel.[2] Eine detaillierte Untersuchung von P. Bruneau klärte erstmals die Frage der Wasserzufuhr der Wasserkrypta.[3] Eine eindeutige Antwort gaben aber erst erneute Ausgrabungen, die 1998 von H. Siard publiziert wurden.[4]

Größe in m²: ~302 (H), ~ 13 (T)

Architektur und Ausstattung:
Der Komplex zeigt einen unregelmäßigen Plan mit einer Grundfläche von ca. 19,5 x 15,5m.
Abgrenzung:
Das Heiligtum ist von Mauern umschlossen, die sich aus den Rückwänden der einzelnen Räume (C, D, E, K) und einer Mauer, die das Heiligtum von dem Gebiet des Inopos-Reservoirs abtrennt, ergeben.


Zugänge:
Das Areal ist über eine 14-stufige, steil abwärts führende Treppe von der nördlich liegenden Straße aus begehbar. Der 2,20 m breite (T 0,90 m) Zugang (c) konnte mit einer zweiflügeligen Tür verschlossen werden. Im unteren Bereich der Treppe besteht eine kleine Plattform (b), die den Zugang zu der Portikus (D) ermöglicht. Die letzten drei Stufen der Treppe, die gleichzeitig auch den Zugang zu Raum (E) ermöglichen, führen auf den Hof hinunter.

Eingangsbereich von Straße, im Hintergrund Versammlungsraum, dahinter Korridor K (Foto: K. Kleibl).

Hofarchitektur:
Der trapezoide Hof besitzt in etwa eine maximale Größe von 12 x 6 m. Am Fuße der Treppe führen regelmäßig geschnittene, große Platten (h) axial auf den Zugang (g) der Portikus (C) zu. Eine weitere Reihe regelmäßiger Platten flankiert die nördliche Seite der Portikus (C). Der Hofbereich vor dem Tempel (A) liegt etwa 20 cm höher als der l-förmige Plattengang. Über eine Schwelle zwischen zwei niedrigen Mauern (F und F’) ist der gepflasterte Hofbereich zu betreten. Die Mauer setzt sich nicht an der Südseite fort.

Hof mit Tempel, vorne Raum E (Foto: K. Kleibl).

Eingerahmt wird der Hof von zwei Portiken (D und C), von der die Nördliche (D) erhöht zum Hofniveau angelegt ist. Vor der Portikus D befindet sich im Hof ein thesauros mit einer ovalen Öffnung für Geldspenden (J).[5]
Die mit einer Säulenreihe vom Hof abgetrennte 2,80 m tiefe Portikus (C) liegt etwa 50 cm niedriger als der Hof und war über zwei Stufen (g) an der Westseite zugänglich. Durch einen in späteren Zeiten erneuerten Kanal wurde die Portikus (C) im Süden größtenteils zerstört. Die Säulenreihe aus Poros wurde von einer Mauer ersetzt. An der Westwand der Portikus (C) befindet sich heute eine Bank, die aber laut P. Roussel nicht ursprünglich dort gestanden hat.[6]
An der westlichen Seite des Hofes geht hinter dem Raum E ein etwas tiefer liegender (gleiches Niveau wie der Raum E) über eine Türschwelle (f) zugänglicher schmaler Korridor (K) ab, der vor der Mauer endet, die das Heiligtum von dem daneben liegenden Privathaus (L) abgrenzt. An der Südwand des Korridors (K) befindet sich eine Bank.
Portikus C (Foto: K. Kleibl).

Sakralbau:
Am östlichen Ende des Hofes befindet sich ein kleiner, westlich ausgerichteter Podiumtempel (A). Die erhöht liegende Cella (4,10 x 3,20 m) ist über eine dreistufige Treppe zu erreichen. Die Cella ist besteht aus einem einfachen, nicht weiter unterteilten Raum. Es findet sich dort keine Basis oder ähnliches, welche auf die Aufstellung eines Kultbildes hindeutet. Von außen war der Tempel stuckiert.

Weitere kultische Stätten:
Die Portikus D (etwa B 3,70 m, L 9 m) ist über eine sich westlich befindliche, 1,30 m breite Tür (b) begehbar, welche in Verbindung mit der oben genannten Treppe steht, und von einer 1,50 m hohen Mauer vom Hof abgetrennt (Mauerhöhe von innen 0,80 m) ist. Es war möglich von D auf den Hof hinunter zu blicken. Die östliche Seite der Mauer wird von einer 80 cm breiten Türschwelle (T 40 cm) durchbrochen, die möglicherweise einen weiteren Zugang zu der Portikus ermöglichte. Das Dach wurde von Säulen oder Pfeilern getragen.[7] Drei Nischen (1-3) befinden sich etwa auf einer Höhe von 1,40 m in der Nordwand, eine weitere (4) in der Ostwand.[8] Die Nischen könnten für die Aufstellung von Lampen, aber auch für kleine Kultbilder gedient haben. In diesem Raum wurden laut P. Roussel, der sich auf zwei Inschriftfunde beruft, die Götter Theos Megas, Zeus Kasios und Tachnepsis verehrt.[9]

Opferstätten:
Die schlecht erhaltene, rechteckige Struktur (F) ist nahezu axial vor dem Tempel platziert und wird von P. Roussel als Altar interpretiert. Möglicherweise handelt es sich aber um eine Mauer, wie das Pendant (F’) auf der gegenüberliegenden Seite und die Türschwelle zwischen den beiden Mauern nahe legen.
Auf der Nordseite des Hofes stehen zwei gemauerte und zum Teil noch stuckierte Nebenaltäre (G, H).

Wassereinrichtungen:
Unter dem Tempel befindet sich eine Wasserkrypta. Sie liegt direkt unter dem wahrscheinlichen Aufstellungsort der Kultstatue in der Cella. In der Südwand des Podiumtempels befindet sich der Eingang (a) zu einer fünfstufigen Treppe, die in eine rechteckige ostwestlich ausgerichtete Kammer hinunter führt.
Die Wasserkrypta[10] ist halb-unterirdisch, d.h. halb unter dem Niveau des Platzes angelegt. Der 1,3 m hohe Eingang zur Krypta konnte mit einer großen Steinplatte verschlossen werden, um das Eindringen von Schmutz und Einblicke in das Innere zu verhindern. Die Platte aus Gneis befindet sich heute in der Cella des Tempels.[11] 0,46 m unterhalb der ersten herabgehenden Stufe ist der 0,66 m breite Eingang an der Schmalseite von einer 1,05 m hohen Schieferplatte gestützt.
Die Kammer hat die Maße 2,30 (West-Ost) x 1,03 (Nord-Süd) m.[12] Ihre Höhe beträgt 1,66 m. Die Innenwände sind an drei Seiten separat gemauert, während sich die östliche Wand noch weiter unter der Tempelwand entlang streckt. Das Bodenniveau fällt nach Osten hin ab und formt ein 0,75 x 0,80 m rechteckiges Becken, das mindestens 0,70 m tief ist.[13] Hinter dem Becken befindet sich eine kleine Fläche bzw. Nische, die Platz für die Aufstellung einer Kultstatue böte. Durch ein hydraulisches System konnte das Wasser durch einen Kanal in die Wasserkrypta eindringen und quoll unter einem monolithischen Steinblock hervor, der die westliche Tempelmauer unterstützte. Es kam aus einem Zuflusskanal, der südöstlich von dem Inopus-Reservoir des Flusses Inopus abgeht und die südliche Begrenzung des Sarapeions A bildet. Laut P. Roussel gehört er zu einem großen weitläufig konzipierten Wasserleitungsnetz.[14] Das Inopus Reservoir besteht aus einem großen Sammeltank, der etwa 8 m östlich vom Tempel entfernt gelegen ist.[15] P. Bruneau ging von einer Füllung der Wasserkrypta durch natürliche Infiltrierung aus.[16] Die These von P. Roussel konnte durch die neueren Untersuchungen von H. Siard bestätigt werden.[17] Der Kanal des Inopus führt unter dem Naos entlang. Die Leitung zur Krypta ist 0,60 x 0,60 m und etwa 4 m lang in östlicher Richtung erhalten. Die Sohle des alten Kanals, einige Meter weiter westlich eines neueren offenen Kanals, liegt bei 16,09 m über NN.[18] Der Kanal in der Krypta liegt bei 16,08 m über NN. Die Wasserkrypta wurde von dem alten Kanal gespeist. Die Sohle des offenen (offenen/neueren) Kanals befindet sich bei 16,96 m. Er löste den alten Kanal ab. Auf der Rückseite des Tempels, auf dem Bodenniveau des Hofes, fand P. Roussel eine 0,70 x 0,50 m große Öffnung von 1,90 m Tiefe, die eine Verbindung zum Zuflusskanal bietet.[19] So war es möglich, nicht nur aus dem Inneren der Krypta Wasser zu holen, sondern auch aus der Öffnung hinter dem Tempel.[20]

Depots für Kultgegenstände: -

Versammlungsräume:
Raum (E) ist über die untersten drei Stufen der Treppe zu betreten. Der Eingang (d) wird seitlich von einer Säule flankiert. An der Nordseite ist der Raum zum Teil aus dem ansteigenden Fels gehauen. In Raum (E) befinden sich in dem gesamten Raum umlaufende Marmorbänke mit Namens- und Votivinschriften. Auf einer Bank der Westseite sind außerdem zwei Spielbretter eingraviert. Die Marmorbänke zeigen Anzeichen von einer Umplatzierung.[21] An der Westseite des Raumes (E) macht die Mauer einen Rücksprung, der zum Teil von einem Podest (e) ausgefüllt wird (H 80 cm, B 100 cm, T 65 cm). Der Raum E gehörte ursprünglich dem nordwestlich gelegenen Komplex (L) an, und wurde bei der Errichtung des Heiligtums diesem angegliedert.[22] Bei Errichtung des Tempels wurde der Versammlungsraum (E), der möglicherweise vormals die Kapelle des Sarapis was, dem Heiligtum angegliedert.
P. Roussel sieht in diesem Raum das Äquivalent zu Raum (6) des Iseums von Pompeji.[23] Raum (E) kann somit als Versammlungsraum bzw. Speiseraum interpretiert werden.[24]

Schulungsräume: ?

Priesterunterkünfte:
Der hinter dem Raum (E) liegende Korridor (K) endet in seinem heutigen Zustand vor einer Wand, die das Heiligtum von dem daneben liegenden Privathaus (L) abtrennt. Wie auch der Raum (E) gehörte der Korridor (K) wohl ehemals zu dem Privathaus (L).

Herbergen:
Möglicherweise haben umliegende Häuser oder auch die nahe gelegene Herberge des Theaterviertels (GD 113) Unterkunft für Pilger geboten.

Funde:
- drei Fragmente einer Anubis-Statuette mit Hundskopf[25]
- ein kleiner marmorner Kinderkopf
- drei attische Tetradrachmen[26]
- ein konischer Thesauros aus weißem Marmor, Inschrift: RICIS 202/0124, um 200 v. Chr.[27]

Literarische und epigrafische Quellen (ggf. Münzen):
Literarische Quellen : -
Epigrafische Quellen :
- RICIS 202/0114 (IG XI.4, 1216-22 = Roussel 1915/16, Nr. 2), 3./2. Jh. v. Chr., Weihung von Bänken im Versammlungsraum
Inschriften vor 166 v. Chr.:
- RICIS 202/0101 (IG XI.4, 1299 = Roussel 1915/16, Nr. 1): Aufgrund von paläografischen Indizien wird die Säule auf Ende 3./ Anfang 2. Jh. v. Chr. datiert.[28] Eine auf der 1,25 m hohen Säule eingemeißelte Inschrift berichtet über die Gründungsgeschichte des Sarapis-Kults bis zur Errichtung des ersten Tempels, des Sarapeions A. Die Inschrift besteht aus 94 horizontalen Linien und gliedert sich in zwei Teile: Der Bericht des Apollonios, die sog. „Chronique du Sarapieion“[29] und der hexametrische Hymnus, die sog. „Chronique de Maiistas“[30]. Die Säule war vor dem Tempel als Monument aufgestellt. Sie diente ausschließlich als Schriftträger, was in Griechenland seit klassischer Zeit nicht mehr üblich war. In Ägypten waren Säulen meist mit figürlichen und schriftlichen Darstellungen überladen. Auch in ptolemäischer Zeit waren Weihungen dieser Art beliebt. Die Säule wurde vermutlich mit diesem Wissen als Medium gewählt. H. Engelmann zieht in Erwägung, dass die Säule mit dem ägyptischen Djed-Pfeiler zusammenhängt, der in Ägypten am 30. Choiak aufgerichtet wurde.[31]
Inhalt:
Der ägyptische Kult wurde im frühen 3. Jh. v. Chr. von einem ägyptischen Priester namens Apollonios aus Memphis nach Delos gebracht.[32] Memphis war seit Jahrhunderten eines der religiösen Zentren am Nil, besonders für den Sarapis-Kult. Für die Anhänger war dies ein heiliger Ort, an dem die mystische Offenbarung stattfand. Von dort aus wurden die Priesterschaft und deren Missionen in die hellenistische Welt organisiert. Es war also durchaus bedeutend, dass Apollonios direkt aus Memphis kam.
Der zur ägyptischen Priesterkaste zugehörige Apollonios (I) ging aus eigenen Beweggründen nach Delos. Er wurde nicht von den Ptolemäern entsandt, obwohl die Insel im 3. Jh. v. Chr. noch unter der Hoheit der Ptolemäer stand. Apollonios brachte eine kleine Statue des Gottes [33] mit nach Delos, in der nach ägyptischer Vorstellung der Gott lebt.[34] Er richtete ein provisorisches privates Heiligtum für Sarapis in seiner Mietwohnung ein, welches dort über zwei Generationen bestehen blieb.[35] Die ägyptische Tradition der erblichen Priesterwürde wurde auf Delos beibehalten und somit nach dem Tod an seinen Sohn Demetrios (I) weitergegeben.[36] Dieser, geschult von seinem Vater, sicherte die traditionelle Ausführung der Kultriten.[37]
Die Kultgemeinde wuchs an, und durch ein Traumgeheiß des सरपिस wurde unter dem dritten Priester, namens Apollonios (II), das Sarapeion A errichtet.[38] Dieser wuchs auf Delos auf, sprach griechisch, aber seiner Kulttradition nach war er Ägypter. Delos stand zu jener Zeit, etwa zwischen 210 und 205 v. Chr., unter der Herrschaft Makedoniens.
Nachdem ein Grundstück erworben wurde, baute Apollonios (II) die unterschiedlichen Strukturen des Heiligtums.[39] Der Platz wurde zuvor vom Gott selbst ausgewählt.[40] Es handelte sich wohl um eine ehemalige Abfallstelle einer guten Wohngegend, die bei dem Ankauf nicht gereinigt war.[41] Sarapis wertet damit den Platz auf, und schlug eine symbolische Brücke zu der armen Bevölkerung. Neben dem Tempel errichtet er ein Haus mit dem Inventar, das zur Abhaltung eines Mahls benötigt wurde.[42] Hier traf sich die eingeweihte Kultgemeinde, um sich symbolisch mit dem Gott zu vereinen.[43] Zum Tempelbezirk gräco-ägyptischer Götter gehörte traditionsgemäß ein solcher Raum.
Es wurde das Ritual durchgeführt, d.h. die feierliche Öffnung des Tempels, das tägliche Bekleiden der Kultstatue, das Rauchopfer, das Rezitieren (Singen) von Wundertaten, die Traumdeutung und die gemeinsame Mahlzeit.[44] Diese Riten sind auch aus dem ägyptischen Brauch bekannt und wurden von Apollonius (II) ebenfalls auf Delos durchgeführt (siehe Kapitel 1.4).
Als Apollonios (II) in einen Prozess verwickelt wurde, stand ihm Sarapis mit göttlicher Kraft bei.[45] Apollonios (II) hatte wohl versäumt, die staatliche Genehmigung für den Bau eines Heiligtums für diese fremde Gottheit einzuholen. Sarapis galt Ende des 3. Jhs. v. Chr. als ein Gott des ptolemäischen Ägyptens.[46] Zwei konservativ-religiöse Männer nahmen dieses zum Anlass, ihn anzuklagen. Vermutlich spielte auch Neid über den Priester und den Gott eine entscheidende Rolle. Es wurde ihm mit einer das Ansehen ruinierenden Geldstrafe oder dem Tod gedroht.[47] Der Prozess fand vermutlich im Heiligtum des Apollon, im Heroon, statt.[48]
H. Engelmann interpretiert den Prozess mythologisch[49]: Die Ankläger waren für Apollonios Anhänger des Seth, die sich gegen Osiris verschworen haben. Aber wie im Mythos siegte der Diener des Sarapis über das Böse.[50] Der Gott verknotete ihnen ihre Zungen und ließ sie erstarren. Die Inschrift macht deutlich, dass es den beiden Autoren wichtig war, die Tatsache herauszustellen, dass alles von Sarapis kommt und beeinflusst wird.

- RICIS 202/0115 (IG XI.4, 1217. Roussel 1915/16, 249, 253-4.) therpeuontes weihen eine Bank
- RICIS 202/0121 (IG XI.4, 1290 = Roussel 1915/16, Nr. 3) therapeutes an Nike
- RICIS 202/0122 (IG XI., 1230 = Roussel 1915/16, Nr. 4) an Isis, Sarapis, Anubis
- RICIS 202/0123 (IG XI., 1304 Eros =Roussel 1915/16, Nr. 5) an Eros
- RICIS 202/0124 (IG XI.4, 1247 = Roussel 1915/16, Nr. 6) Thesauros für Sarapis, Isis, Anubis
- RICIS 202/0125 (IG XI.4, 1248 = Roussel 1915/16, Nr. 7) an Osiris im Meeresverkehr
- RICIS 202/0126 (IG XI, 1267 = Roussel 1915/16, Nr. 8) an Sarapis, Isis, Anubis
- RICIS 202/0127 (IG XI, 1259 = Roussel 1915/16, Nr. 9) kleiner Aschealtar an Sarapis, Isis, Anubis
- RICIS 202/0128 (IG XI, 1252 = Roussel 1915/16, Nr. 10) Sarapis, Isis
- RICIS 202/0129 (IG XI, 1273 = Roussel 1915/16, Nr. 11) ein Soldat an Agathoi Daimoni (Sarapis Agathodaimon) und Agathoi Tychei (Isis Thermouthis)
- RICIS 202/0130 (IG XI, 1305 = Roussel 1915/16, Nr. 12) Aphrodite
- RICIS 202/0131 (IG XI, 1281 = Roussel 1915/16, Nr. 13) Sarapis ?

Inschriften nach 166 v. Chr.:
- IG XI.4, 1215 therapeuontai.
- IG XI. 1290[51] therpeutes, Ende 3. Jh. v. Chr.
- IG XI.4, 1299: Zeile 48: therapes
Zeile 64-65: Schenkung eines Speiseraumes
Zeile 90: Naos
- RICIS 202/0195 (ID 1510): Nachdem Delos unter athenischer Herrschaft bzw. römischen Einfluss war, versuchte man den Tempel zu schließen. Ein athenischer Offizieller warf dem damaligen Priester, Demetrios (II.) von Rhenaia, vor, seine private Sarapisverehrung in dem Gebäude durchzuführen. Demetrios wendete sich mit Erfolg direkt an den römischen Senat. Die Inschrift, die in das Jahr 164 v. Chr. datiert wird, berichtet, dass Demetrios (II.) gestattet wird, das Heiligtum des Sarapis weiterzuführen.
- RICIS 202/0196 (ID 2484) Rom
- RICIS 202/0197 (ID 2116) an Sarapis, Isis, Anubis
- RICIS 202/0198 an Sarapis, Isis, Anubis
- RICIS 202/0199 (ID 2180, RICIS 202/0120 ist Dublette) großer Gott, Zeus Casios, Tachnepsis, Frauen dürfen nicht in Tempel, nur in Leinen gekleidete Männer
- RICIS 202/0121 an Zeus Casios
- RICIS 202/0122 Sarapis, Isis, Anubis-Hermes, Apollon-Harpokrates

Datierung:
Gegründet: 210-200 v. Chr.
Zerstört: 88 v. Chr.[52]

Identifizierung:
Sarapis, Isis, Anubis

Lit.:
Lafaye 1918, 113-26. Perdrizet 1921, 60. Roussel 1915/16, 19-23 (AP). Laumonier 1956, Nr. 274. Engelmann 1964. Marcadé 1969, 433. Bruneau 1970, 457-66. Dunand 1973, 83-115. Bruneau 1973. Engelmann 1975 (IP). Grenier 1977, 140-41, Pl. 15. Wild 1981, 34-36. Bruneau 1990. White 1990, 32-37. McLean 1996, 208-210. Siard 1998, 469-486. Egelhaaf-Gaiser 2000, 168 Anm. 33, 247 Anm. 85, 259, 310, 313, 315. Bommas 2005, 58, Abb. 71-72.[53]


[1] Cayeux 1911.
[2] Roussel 1915/16, 19-32, 71-98.
[3] Bruneau 1990, 559ff.
[4] Siard 1998, 470ff.
[5] Inschrift: Roussel 1915/16, 87-89 Nr. 6-7 = IG XI.4 1247-1248. Ähnliche Beispiele wurden in dem Sarapeion auf Thera Kat. 13 (IG XII/3 443), im Sarapeion von Larisa (IG IX/2 590) und in dem Heiligtum in Priene Kat. 19 (IPriene Nr. 195, 1.37) gefunden.
[6] Roussel 1915/16, 22.
[7] Roussel 1915/16, 20f. Eine auffällige Parallele zum Raum 6 im Iseum von Pompeji (Kat. 29) ist erkennbar. Hoffmann 1993, 173.
[8] Nische 1: H 55 cm, B 47 cm, T 40 cm. Nische 2: H 63 cm, B 37 cm, T 38 cm. Nische 3: H 51 cm, B 40 cm, T 33 cm. Nische 4: H 60 cm, B 50 cm, T 40 cm.
[9] Roussel 1915/16, 31f., 91 Nr. 11 = IG XI 1273 in der Wand der Kollonaden von Raum D.
[10] Roussel 1915/16, 19-32, Abb. 1, Abb. 3. Bruneau 1990, 460 Abb. 6. Wild 1981, 34-38. White 1990, 34. Egelhaaf-Gaiser 2000, Abb. 20.
[11] 0,97 m L, 0,59 m H, 0,05 m T; Siard 1998, 485.
[12] Siard 1998, 471.
[13] Die Tiefe des Beckens galt lange als unbekannt. Roussel macht keine Angaben. Salditt-Trappmann 1970, 15-16, Anm. 36: ging von 1 m Tiefe aus. Neuste Vermessungen bei Bruneau 1990.
[14] Roussel 1915/16, 20.
[15] Ebenso Siard 1998, 483.
[16] Bruneau 1990, 562.
[17] Siard 1998.
[18] Abdeckung des alten Kanals bei 16,87 m NN.
[19] Roussel 1915/16, 20.
[20] Siard 1998, 471.
[21] Roussel 1915/16, 29.
[22] White 1990, 35.
[23] Roussel 1915/16, 30.
[24] Roussel 1915/16, Nr. 2 84f. ; IG XI 4, 1216-1222 ; White 1990, 35f.
[25] Roussel 1915/16, 32. Marcadé 1952, 122-23, Abb. 22.
[26] Die Münzen wurden im südlichen Korridor von Raum E gefunden.
[27] Im Hof gefunden. In situ. Inv. E 722. H 57 cm, Dm 55 cm. Basis: 69 x 67 cm. Einwurfloch: Dm 6 cm. Kaminski 1991, 91 Abb. 5, 116 Abb. 11, 161, Taf. 33, 1.2.
[28] Roussel 1915/16, 245.
[29] Bruneau 1970, 461. Bruneau 1973, 131-2. Engelmann 1964. Engelmann 1975. Zeilen 1-28.
[30] Zeilen 29-94.
[31] Engelmann 1964, 10 Anm. 1. Es war ein Zeichen für den Sieg des Horus, der vor dem Göttergericht über Seth siegte.
[32] Laut Engelmann (1964, 23) lebt er von etwa 312 bis 215 v. Chr. Sein Name ist vermutlich griechisch angepasst, und ist mit Apollon-Horos verbunden.
[33] Zeile 4.
[34] Dies war nicht ungewöhnlich. Eine Statue von Tyre zeigt einen Priester, der ein Bild des Osiris trägt. Die Inschrift sagt: Saceros Osirim फेरेंस।SIRIS 359।
[35] Zeile 15-6, 31, 39, 51.
[36] Der Name Demetrios ist mit Demeter-Isis verbunden; Zeilen 5, 7-8, 12-13, 41-2, 46-7; Priesternachfolge: Herodot II 37; Diodor I 88; Athenagoras 28. Aus den Papyri ist bekannt, dass die ägyptischen Priester ihren Nachkommen aus sozialen Gründen oftmals griechische Namen gegeben haben.
[37] Vergleichbar ist dieser Ritus mit der Übergabe der königlichen Würde des Osiris an seinen Sohn Horus. Zeile 5, wird oft gebraucht für ägyptischen Mythos. [38] Zeile 1-2, 13-18, 49 ff.; laut Engelmann 1964, 23 übernahm er zwischen 210 und 205 v. Chr. das Priesteramt; White 1990, 33. Die Traumerscheinung des Gottes war wie in Ägypten auch auf Delos wichtig. Sie galten als Orakel (Damascius 12.). Sie sind in delischen Inschriften belegt (Engelmann 1964, 14, Anm. 1.). Bereits Demetrios (I) erschien Sarapis im Traum, um ihm Aufträge zu erteilen (Zeile 46).
[39] Zeile 14, 17, 63-5.
[40] Zeile 16-7, 55.
[41] Zeile 18-9, 53-5.
[42] Zeile 63-5.
[43] Apul.met. XI 24,5.
[44] Zeile 5, 40, 48, 49, 63, 65.
[45] Zeile 23-28.
[46] Auf Delos hatte man bei der Errichtung eines Heiligtums der Herakleisten von Tyr ebenfalls Schwierigkeiten ID 1519, Zeile 12-14.
[47] Zeile 25, 73.
[48] Zeile 81-2. Vial 1984, 156. anders: Roussel 1915/16, 251 f. Engelmann 1975, 52: im Sarapeion.
[49] Engelmann 1975, 24, 44.
[50] Zeile 66, Zeile 27.
[51] Roussel 1915/16, Nr. 3 85.
[52] Das Heiligtum wurde bei der Attacke von Mithridates auf Delos zerstört.
[53] Auf dem von M. Bommas publizierten Plan ist fälschlicherweise der Versammlungsraum als Kultbühne gedeutet worden. Der als Wasserzulauf markierte Punkt G ist die Öffnung zum Kanal.

Die Sarapeia auf Delos

Auf der 3,4 Quadratkilometer großen Kykladeninsel Delos sind die Überreste von drei Sarapeia zu finden, die alle im sog. „Quartier de l’Inopos“ liegen. Die Kultanhänger gingen die zum Berg Kynthos ansteigende Straße hinauf und passierten die drei Sarapeia A (Nr. 91), B (Nr. 96) und C (Nr. 100) in eben dieser Reihenfolge.
Delos, sog. Inopos-Viertel, nach: Bruneau 1973.